ONLINE VERSICHERUNGSVERTRIEB16. Juni 2015

Online-Versicherungsmakler clark.de zielt auf Digital Natives und zeigt sich sich sozial engagiert

www.clark.deClark
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Bisher war der Versicherungsvertrieb fest in den Händen der Versicherungsmakler vor Ort. FinLeap stellt nun die erste Gründung im Ver­sich­er­ungs­markt vor, die das ändern möchte: www.clark.de. Das neue Online-Portal  will mit “modernster Internet-Technologie mit Produkt- und Kosten­trans­pa­renz” die Zielgruppe der Digital Natives erreichen und eine bedarfsorientierte Beratung anbieten. Und: Clark.de spendet 50 Prozent der Provisionen an gemeinnützige Vereine – so lange bis das Provisionsabgabeverbot fällt.

Clark sei “das erste digitale Versicherungsportal für Berufseinsteiger, Studenten und junge Menschen, das transparent, fair und günstig optimalen Versicherungsschutz” bieten möchte. Im Kern ist es wohl ein Versicherungs-Vergleichsportal mit dem Hauptunterschied, dass Clark alle Provisionserlöse anzeigt und vor hat, 50 Prozent der Provisionen an die Kunden zurück zu zahlen – vorausgesetzt das Provisionsabgabeverbot fällt. Bis dahin – und da kann es sich durchaus noch um Jahre handeln – verspricht Clark die anlaufenden Summen gleichberechtigt an zehn gemeinnützige Vereine zu spenden (siehe Kasten unten). Später sollen Kunden selber gemeinnützige Organisationen angeben können. Unklar ist, wie dann der Schritt vom sozialem Engagement (á la GLS Bank) zum egoistischen 50 Prozent Provisionseinstreichen gegangen werden soll. Auf jeden Fall will Clark aber mit politischer Arbeit, Flashmobs und anderen Aktionen nachhelfen und Druck auf die Politik ausüben, um das Provisionsabgabeverbot zu kippen.

Clark
Clark

Von der Entscheidung Clark zu gründen, bis zum Launch haben wir gerade 76 Tage gebraucht”

Mitgründer und Geschäftsführer Dr. Christopher Oster

Mit der Anmeldung muss man zustimmen, dass die Verträge nicht mehr von bisherigen Versicherungsvermittler betreut werden.Clark
Bei der Anmeldung muss der Kunde zustimmen, dass die Verträge nicht mehr vom bisherigen Versicherungsmakler betreut werden.Clark

Die Anmeldung auf dem Portal dauert weniger als zwei Minuten und ist ausgesprochen leicht durchführbar – allerdings wird Clark mit der Online-Unterschrift “dein neuer Vermittler und Ansprechpartner für deine Versicherungen” und hole sich bei den genannten Versicherern automatisch alle Vertragsdaten ein. Das damit bereits automatisch auch ein Maklerwechsel einher geht, der ab der nächsten Hauptforderung die Bestandsprovision zu Clark.de lenkt, erfährt der Kunde später. Dies soll , so Clark, in den nächsten Tagen korrigiert werden – wurde uns auf Nachfrage mitgeteilt.

Nach der Anmeldung könne der Kunde dann zu jeder Zeit und an jedem Ort alle wichtigen Informationen rund um sein Versicherungsportfolio online einsehen, einzelne Versicherungen hinsichtlich Leistungsumfang und Kosten optimieren und neue Versicherungen telefonisch abschließen.

Clark-Makler sollen Provisionen für hohe Kundenzufriedenheit erhalten – nicht für Vertragsabschlüsse

Finleap
Aktuelle Verträge werden bei Clark automatisch mit dem Wettbewerb vergleichen – abgeschlossen wird dann per Telefon.Finleap

Kernelement des Beratungsansatzes sind die Offenlegung aller von Produktpartnern erhaltener Bestands- und Abschlussprovisionen sowie die Entkopplung der Beratung von Provisionszahlungen. „Die meisten Verbraucher wissen nicht, welch zum Teil horrende Provisionen von ihren Beiträgen gezahlt werden”, so Dr. Oster. Diese Intransparenz entspricht nicht dem Zeitgeist, so Clark, und steht einer guten Beratung im Wege. Deshalb zeige der Anbieter seinen Kunden die genaue Provisionshöhe an – sowohl bei bestehenden Verträgen mit Produktpartnern als auch bei Neuabschlüssen. Dabei würden die hauseigenen Versicherungsexperten die Kunden fortlaufend auf günstigere Angebote aufmerksam machen, die mit wenigen Klicks zu Kosteneinsparungen führen. „Unsere Berater werden unabhängig von Vertragsabschlüssen bezahlt und stattdessen für hohe Kundenzufriedenheit belohnt. Der Kundenbedarf steht somit immer im Mittelpunkt,“ beschreibt Dr. Oster das Clark-Geschäftsmodell.

50 Prozent
der Provisionen gehen an ...
Noch ist der Wunsch von Clark, 50% der Pro­visionen an die Kun­den zurück zu erstatten nur ein Wunsch. Bis das ent­spre­chen­de Gesetz fällt, hat sich Clark ent­schlos­sen, die anfal­len­den Bei­träge gemeinnützig zu spen­den. Ein, wie wir mei­nen, deutlich bes­ser Weg als ei­ne Preisschlacht anzuzet­teln. Die Empfän­ger der Spen­den stehen schon fest:
– Ashoka e.V.
– Opportunity International D.
– Deutsche Welthungerhilfe e.V.
– Ärzte ohne Grenzen e.V.
– UNICEF e.V.
– CARE Deutschland e.V.
– Kindernothilfe e.V.
– Steps for Children
– Aktion Mensch e.V.
– Plan International e.V.

50% aller Provisionen sollen in Zukunft an die Kunden zurückzugeben werden

Clark operiere deutlich effizienter als traditionelle Makler, weil Prozesse digitalisiert ablaufen, teure Geschäftsstellen entfallen und Beratungsgespräche über Telefon bzw. Internet durchgeführt werden können. Die daraus resultierenden Kostenvorteile möchte Clark an seine Kunden weitergeben. „Seriöse und kundenorientierte Versicherungsvermittlung muss nicht teuer sein. Die bislang häufig intransparenten und verblüffend hohen Provisionen gehen auf Kosten der Verbraucher. Unser Ziel ist es, mindestens 50% aller eingenommenen Provisionen an die Kunden zurückzugeben,“ erläutert Dr. Oster. Die aktuelle Gesetzeslage lässt eine Rückgabe von Provisionen allerdings noch nicht zu. Das sogenannte Provisionsabgabeverbot verhindert die Weitergabe, soll aber seit geraumer Zeit in der Kritik von Branchenkennern und Verbraucherschützern stehen.

„Wir werden uns im Interesse unserer Kunden für die Aufhebung des Provisionsabgabeverbots einsetzen. Es passt schlicht nicht mehr in unsere heutige Zeit,“ beurteilt Dr. Oster die Sachlage. Bis zur Abschaffung des Gesetzes wird Clark die überschüssigen Provisionseinnahmen nicht für sich verbuchen, sondern für einen guten Zweck an von den Kunden ausgewählte Organisationen spenden (siehe Kasten links).

Clark ist bereits die fünfte FinLeap-Gründung.

Clark wurde im Juni 2015 von Dr. Cristopher Oster und Steffen Glomb zusammen mit FinLeap gegründet. Oster war Co-Founder und COO von Wimdu und sollen über mehrjährige Erfahrung als Berater im Finanzbereich haben. Glomb ist Experte für Versicherungs-IT und Datenschutz und verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Produktentwicklung. Sie werden unterstützt von Interims-COO Dr. Mark Ortmann und FinLeap, einem unabhängigen Company Builder für den FinTech-Markt. Ortmann ist Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Transparenz (ITA), das sich für höhere Transparenz im Markt für Versicherungen und Finanzdienstleistungen einsetzt.aj

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