STUDIEN & UMFRAGEN22. September 2023

Über 30.000 Bugs: Applause testet Digitalangebote von Finanzdienstleistern

Klick auf das Bild führt direkt zur Studie.Applause

Digitale Anwendungen und deren fehlerfreie Funktionsweise sind heute Grund­voraus­setzungen für eine hohe Kundenzufriedenheit. Wie viele Bugs das Digitalangebot von Finanzdienstleistern noch aufweist, zeigt der neue „State of Digital Quality Report” von Applause.

Ganz gleich, ob Kunden ein neues Konto eröffnen oder sich über die Wertentwicklung von Anlagen informieren, sie erwarten besonders bei der Handhabung der eigenen Finanzen höchste Qualität und fehlerfreie Dienstleistungen. Schon kleine Störungen können daher zu einem Vertrauensverlust und gegebenenfalls dem Abwandern der Kundschaft führen.

Der aktuelle „State of Digital Quality Report” von Applause (Website) soll zeigen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Dafür identifizierte das Beratungsunternehmen die am häufigsten auftretenden Fehler in digitalen Ereignissen (wie Software-Crashes, Disfunktionalitäten, optische Fehler, …) bei Banken, Versicherungen, Finanzdienstleistern und FinTech-Anbietern und gibt Hinweise, wie diese verhindert werden können, sodass sie erst gar nicht in die Produkte gelangen.

Applause nutzte nach eigenen Angaben für die Analyse insgesamt 4.950 unterschiedliche Geräte, 948 Kredit- und Debitkarten sowie 88 Mobile und E-Wallets in 117 verschiedenen Ländern.

Tester fanden so 31.800 Bugs in einem Testzeitraum von einem Jahr.”

Wie schon im letzten Jahr sind die häufigsten Fehler bei digitalen Finanzdienstleistungen Workflow- und Funktionsfehler, die 71,5 Prozent der Funktionsmängel ausmachen.

Verteilung der Bugs beim funktionalen Testing
Bugs beim funktionalen TestingApplause

Funktionale Fehler sind mit 86 Prozent auch erneut die am weitesten verbreiteten Probleme beim Zahlungsabschluss.”

Visuelle Fehler und Abstürze haben seit dem letzten Bericht abgenommen Inhaltliche Unstimmigkeiten (10,7 Prozent) hingegen haben sich prozentual mehr als verdoppelt.

Weitere Probleme tauchen auch bei der Lokalisierung auf. Neue Märkte erfordern die Anpassung des Angebots an die Bedürfnisse ihrer Kunden.

Besonders bei der Übersetzung besteht immer noch Nachholbedarf. So ist sie oft fehlerhaft (34,8 Prozent) oder gar nicht vorhanden (51,4 Prozent).”

Bugs statt Barrierefreiheit

Verteilung der Bugs bei Barriererfreiheit
Bugs bei der BarriererfreiheitApplause

Ein großes Thema war auch in diesem Jahr wieder ein Test auf Barrierefreiheit. Dafür wurde eine repräsentative Stichprobe aus dem gesamten Datensatz ausgewählt. In 158 Testzyklen wurden dabei über 4.500 Bugs nur mit Bezug zur fehlenden Barrierefreiheit der Anwendungen identifiziert.

Fehler in Bildschirmlesegeräten machen nach wie vor die große Mehrheit aller Probleme aus (62,2 Prozent).”

Sie haben sich gegenüber dem Vorjahr um weniger als einen halben Prozentpunkt verändert. Fehler bei Farbe und Farbkontrast (10,3 Prozent) und Tastaturnavigation (7,9 Prozent) sind alle leicht zurückgegangen – jeweils um etwa einen Prozentpunkt. Die Zahl der Zoom-Fehler (5,7 Prozent) hat sich mehr als verdoppelt.

Fazit

Insgesamt ist die Zahl der gefundenen Bugs seit letztem Jahr um mehr als 9.000 gestiegen. Der Umfang der Studie wurde jedoch deutlich ausgeweitet, was dieses Ergebnis deutlich relativiert. Aussagekräftiger ist, dass die häufigsten Fehler die gleichen sind wie im vorigen Jahr – mit ähnlichen prozentualen Anteilen. Im Detail gibt es zwar zahlreiche Neuerungen, doch im Großen und Ganzen bleiben die Probleme dieselben. Den Artikel zum letztjährigen Bericht können sie hier lesen.

Der „State of Digital Quality Report” von Applause kann kostenlos hier heruntergeladen werden.ls

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