ARCHIV23. Februar 2021

Connectpay nutzt externen API-Anbieter als Innovationstreiber

Marius Galdikas befasst sich lieber mit dem innovativen Einsatz von APIs als mit deren Entwicklung. <Q>Connectpay
Marius Galdikas befasst sich lieber mit dem innovativen Einsatz von APIs als mit deren Entwicklung. Connectpay

Für den CEO des Online-Banking-Dienstleisters Connectpay ist Open Banking und die Nutzung von APIs ein zentraler Baustein für Innovationen im Finanzsektor. Doch anstatt die Schnittstellen selbst zu entwickeln, setzt man auf Sensedia als externen Partner und konzentriert sich ansonsten völlig auf die Entwicklung der eigenen Produkte.

Marius Galdikas, Chef des litauischen Online-Banking-Dienstleisters Connectpay, stellt die große Bedeutung von Programmierschnittstellen (APIs) heraus. Sie hätten einen grundlegenden Einfluss auf die Entwicklung der digitalen Bankbranche ausgeübt, indem sie die Grundlage für eine Reihe neuer Finanzprodukte geschaffen haben. Und dieser Trend setze sich fort: APIs könnten dazu beitragen, Finanzdienstleistungen weiter zu verbessern, da sie die Möglichkeit schaffen, kohärente Multi-Channel-Services zu gewährleisten und die Kundenschnittstelle attraktiver zu gestalten, so dass die Nutzerbindung steigt. Als Vermittlungsinstanz zwischen Zahlungsdienstleistern (PSPs) und Dritten sorgen APIs für den sicheren Transfer von Kontodaten und legen als wesentlicher Bestandteil von Open Banking die Basis dafür, bessere Finanzprodukte für den Verbraucher zu schaffen, so Galdikas.

Strategische Überlegungen

Die Qualität neuer Finanzdienstleistungen hängt nach den Worten des Connectpay-CEO in entscheidender Weise an der Konsistenz über verschiedene Kanäle hinweg. Jedes Unternehmen müsse sich fragen, ob sie jeweils die gleiche Effizienz, Transparenz und Geschwindigkeit bieten. Ein solches kohärentes Multi-Channel-Kundenerlebnis kann einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil darstellen. Zu erreichen ist diese Kohärenz durch den intelligenten Einsatz von APIs, dies wiederum sieht Galdikas in der Verantwortung des Zahlungsdienstleisters, der das Unternehmen unterstützt.

Connectpay

„Eine API ist das Hauptelement, das es einem Unternehmen ermöglicht, Dienste in etwas Granulares zu isolieren und es mit Leichtigkeit an verschiedene Kanäle und Plattformen anzupassen. So lassen sich beispielsweise spezifische Elemente für verschiedene Kanäle leicht anpassen und so ein personalisiertes Erlebnis für den Benutzer schaffen, egal mit welchem Gerät er auf die Finanzdienste zugreift.“

Marius Galdikas, CEO von Connectpay

Externe APIs bevorzugt

Connectpay bietet eine breite Palette von Zahlungslösungen, einschließlich SEPA- und SWIFT-Zahlungen, IBAN-Mehrwährungskonten, Mastercard-Online-Kartenzahlungen und Händlerkonten. Grundlage ist eine EMI-Lizenz der Bank von Litauen. Diese hat vor kurzem einer Erweiterung der Lizenz um zwei neue Services zugestimmt: Payment Initiation (PIS) und Account Information Services (AIS).

Sensedia liefert die nötigen Schnittstellen für die Finanzservices von Connectpay. <Q>Sensedia
Sensedia liefert die nötigen Schnittstellen für die Finanzservices von Connectpay. Sensedia

Um diese neuen Services umzusetzen, braucht Connectpay zusätzliche APIs. Obwohl der CEO dem Thema einen solch hohen Stellenwert einräumt, hat man sich im Unternehmen entschieden, die benötigten Schnittstellen nicht selbst zu entwickeln. Stattdessen setzt man auf den Implementierungsspezialisten Sensedia und dessen API-Plattform.

Diese soll beispielsweise dafür genutzt werden, sicher Gelder von den Bankkonten ihrer Kunden einzuziehen. Für Galdikas ein logischer Schritt: Die Auslagerung der Schnittstellenentwicklung und -integration an einen API-Anbieter gebe Connectpay mehr Raum, um sich auf Innovationen zu konzentrieren, da mehr Ressourcen auf das eigene Produkt gelenkt werden können, anstatt das System von Grund auf neu zu entwickeln.

Kleber Bacili, CEO von Sensedia, warnte davor, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Noch vor einem Jahrzehnt seien neue Funktionen stets auf den bestehenden Systemen implementiert worden. Dies führe heute zu Skalierungsproblemen. Aktuelle Technologien seien modular aufgebaut und ermöglichten auch den Einsatz externer Servicepartner. Auf diese Weise könnten Innovationen beschleunigt und Wachstum schneller vorangetrieben werden.

„Erst an der Oberfläche gekratzt“

Eines der Ziele von Connectplay war es, unabhängig vom Kanal jeweils den gleichen Sicherheits- und Compliance-Standard zu gewährleisten. Deshalb habe man sich für einen vertrauenswürdigen Partner entschieden, der eine solide Grundlage für die geplanten Services schaffen kann, betonte Galdikas. Er ist sich sicher: „Es gibt noch großes Potenzial, das mit APIs ausgeschöpft werden kann – und viele haben erst an der Oberfläche gekratzt. Wenn die Open-Banking-Branche reift, werden wir sehen, wie mehr Unternehmen API-gesteuerte Infrastrukturen nutzen, die Service-Effizienz steigern und letztlich neue Marktstandards setzen.“ hj

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