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STUDIEN & UMFRAGEN28. Juni 2018

BARC Score: Ungleiche Entwicklung bei Data-Discovery-Tools

Positionierung der Anbieter im BARC Score Data Discovery, 2018
Positionierung der Anbieter im BARC Score Data Discovery, 2018 BARC

Nicht nur eine unterschiedliche Reife von Anbietern und Werkzeugen sieht das Business Application Research Center (BARC) im Markt für Data-Discovery-Tools. Bei einigen konstatiert das Analysten- und Beratungshaus auch deutliche Defizite in der Weiterentwicklung. Der zweite Vergleich dieses Segments von BI-Anwendungen legt offen, wo noch Nachholbedarf besteht und wie die Market Leader auf ihre Herausforderer reagieren müssen.

Das Business Application Research Center (BARC) hat die zweite Ausgabe des BARC Score Data Discovery veröffentlicht. Zwölf Tools für „Data Preparation, Visual Analysis and Guided Advanced Analytics for Business Analysts”, so der Untertitel der Studie, bewertete das unabhängige Beratungs- und Analystenhaus. Den Anforderungen des Kriterienkatalogs für überregional relevante Lösungen entsprachen die Angebote von Dundas, IBM, Microsoft, MicroStrategy, Oracle, Qlik, SAP, SAS, Sisense, Tableau, TIBCO und Yellowfin.

Data Discovery einer der wichtigsten BI-Anwendungsfälle

BARC sieht den Teilbereich Data Discovery auch in diesem Jahr wieder unter den führenden Trends der Business Intelligence (BI). Unternehmen wollten Daten einfacher und schneller analysieren können, entsprechend steige die Nachfrage nach flexiblen Werkzeugen zur Nutzung durch Fachanwender. Data Discovery fußt auf den drei funktionalen Säulen Data Preparation, Visual Analysis und Guided Advanced Analytics. Fachanwender sollen in die Lage versetzt werden, eigenständig und effizient Muster in vielfältigen Daten zu erkennen. Der erforderliche iterative Prozess von Data Discovery wird im Idealfall durch die nahtlose Integration aller drei Säulen innerhalb eines Werkzeugs unterstützt.

Die vom BARC untersuchten Werkzeuge für Data Discovery verfolgen ähnliche Ziele mit unterschiedlichen Ansätze. Nur wenige Anbieter haben demnach heute den geforderten Funktionsumfang in einem Werkzeug integriert und gepaart mit einer intuitiven, einfach zu bedienenden Oberfläche. Die Analysten fanden unterschiedliche Schwerpunkte, sehen aber trotzdem deutliche Unterschiede zu Werkzeugen, die nur Teilbereiche von Data Discovery adressieren, wie etwa Data Preparation.

Unterschiedliche Marktreife der Anbieter und Werkzeuge

Auffällig für die BARC-Experten ist die ungleiche Entwicklung der Data-Discovery-Tools. Sie vermuten, dass sich einige Anbieter auf der guten Platzierung des ersten BARC-Scores von 2017 ausgeruht und deshalb nur wenige neue Funktionen und Verbesserungen implementiert haben. Besonders wurde die substanzielle Weiterentwicklung der Anwenderunterstützung (Guidance) vermisst, die die für Fachanwender wichtige aktive Führung der Nutzer durch die Datenaufbereitung (Data Preparation) und Analyse beschreibt.

Einige Anbieter, so das Ergebnis des Scores von 2018, haben im Vergleich zum Vorjahr konsequent an den aufgezeigten Schwächen gearbeitet und so zur Konkurrenz aufgeschlossen oder diese überholt. Weiterhin sehen die BARC-Analysten innovative Anbieter, deren Lösungen nicht ausreichend integriert sind oder trotz innovativer Ansätze den etablierten Lösungen funktional unterlegen bleiben. Die großen Softwaregeneralisten und BI-Suite-Hersteller dagegen hätten häufig Probleme mit der Integration der Funktionen in einem Werkzeug oder der Produktreife und somit auch dem Funktionsumfang. Viele Spezialisten für Data-Preparation-Lösungen wurden aufgrund mangelnder Abdeckung und Integration von visueller Analyse nicht in den Score aufgenommen.

BARC

„Das Thema Data Discovery wird mit fortschreitender Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen weiter an Bedeutung gewinnen. Bedienerfreundliche und flexible Werkzeuge, die weitgehende Selbstständigkeit für Anwender garantieren, stehen auf den Wunschlisten von Fachanwendern und IT-Verantwortlichen ganz weit oben.“

Robert Tischler, Senior Analyst und Geschäftsführer BARC Österreich

Der Markt für Data Discovery Software wachse schnell und sei sehr wettbewerbsintensiv, so Tischler. Der BARC-Score zeige deutlich, dass bei der Integration in die BI-Suiten noch Nachholbedarf bestehe. Das BARC erwartet, dass sich die Herausforderer dem Thema stellen werden. Auf Seiten der Market Leader würden große Anstrengungen unternommen, um ihre Werkzeuge einfacher und effizienter zu machen. Dies betreffe sowohl die User Guidance wie auch die erforderliche Integration.

Anbieterauswahl und Bewertungskriterien

Grundvoraussetzung für die Aufnahme in den BARC Score Data Discovery ist eine weitreichende Funktionalität für Data Preparation, Visual Analysis und Guided Advanced Analytics und die Tauglichkeit für die Nutzung durch Fachanwender. Zudem müssen die Anbieter einen jährlichen Lizenz- und Wartungsumsatz von mindestens 10 Millionen Euro in wenigstens zwei von vier Märkten (EMEA, Nordamerika, Lateinamerika, Asien/Pazifik) erwirtschaften.

Jeder Anbieter wird von den BARC-Analystinnen und Analysten entlang der Dimensionen „Portfolio Capabilities“ und „Market Execution“ bewertet. Dahinter verbergen sich detaillierte, von den Analysten gewichtete Kriterien, die die Platzierung jedes Anbieters im BARC-Score bestimmen. Neben der Analystenmeinung spielt für die Scores auch die Erfahrung der Anwender eine große Rolle. Dafür greifen die Analysten auf Resultate der BARC- Anwenderbefragung The BI Survey zurück. Für den schnellen Überblick werden alle Anbieter, abhängig von der Gesamtbewertung, in die Score-Grafik eingeordnet und finden sich dort in den fünf Kategorien „Dominators“, „Market Leaders“, „Challengers“, „Specialists“ und „Entrants“ wieder.

Das vollständige Score-Dokument, das eine ausführliche Charakterisierung der Anbieter einschließlich ihrer Stärken und Schwächen enthält, und die zugehörige ungeschwärzte Score-Grafik erhalten registrierte Nutzer unter https://barc.de/products/score-data. hj

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